Unser persönliches Interview mit Viola Fuchs,
der charismatischen Gründerin und Namensgeberin von VIOLAS´
Gewürze & Delikatessen handmade in Hamburg!
Viola Fuchs ist Gewürzmüllerin in der dritten Generation, Gründerin von VIOLAS´ | Gewürze und Delikatessen und wurde 2018 zur ‚Unternehmerin des Jahres‘. Wir mögen und verschenken ihre Produkte sehr gern und sie gehört zu den Partnerinnen und Partnern, die uns als YOVENTI inspirieren.
Schon bei der ersten Frage erfahren wir überraschend, dass Viola Fuchs, obwohl in Wiesbaden und Frankfurt an der Oder mit Gewürzen aufgewachsen, lange Zeit in London ein Studium als Schuhdesignerin absolviert hat.
Der Beruf der Schuhdesignerin hat sie vor fast 30 Jahren nach Hamburg in eine Firma verschlagen, die ihre Schuhe an große Firmen weiterverkauft hat. Neue Ideen waren dort nicht gefragt, eher Kopien, das war nichts für sie! Eigene Kreationen schaffen wollte sie – ja, aber nicht in der schnelllebigen Schuhbranche: zu unsicher, zu teuer, immer abhängig von der Mode!
Gewürze, die fordern Kreativität und haben etwas Beständiges! Auch klar war: In Hamburg – da fühlte sie sich wohl, da wollte sie bleiben. Aber lesen Sie nun selbst unser Interview mit Viola Fuchs:
Stimmt es, dass Sie zunächst eine Ladenfläche hier in Uhlenhorst gesucht haben?
Ja, ich hatte etwas hier in der Nähe gefunden, in einer Seitenstraße, ganz schick, aber erstens war es zu teuer und zweitens für Laufkundschaft eigentlich nicht so geeignet. Ideal für meine Zwecke schien mir ein kleiner, sichtbarer Laden am Eppendorfer Baum 38, die höhere Miete habe ich in Kauf genommen. Das war übrigens vor 25 Jahren. Von der Handelskammer habe ich eine Urkunde bekommen, leider hatten sie meinen Namen nicht richtig geschrieben.
Woher kommen Ihre Produkte, woher nehmen Sie Ihre Ideen?
Die Gewürze beziehe ich über 3/4 Firmen, die zum Teil meine Großeltern schon beliefert haben und auf deren zuverlässige Gewürzkontrolle ich mich absolut verlassen kann. Die Mischungen werden aber natürlich von uns selbst hergestellt. Ja, und die Ideen, die waren plötzlich da. Ein schönes Beispiel dafür sind die Mühlen mit ihren originellen Namen. So stand ich vor einigen Jahren kurz vor Ostern in meinem Laden und kam auf die Idee, eine Salzmischung zu kreieren. Ich ging also in den Keller, begann und schmeckte ab: Salz, Estragon Rosenblüte… mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Der Name der Mühle: Ich will aufs Osterei! 100 Mühlen wurden gepackt und verkauft. Nach den Festtagen wurde daraus ‚Ich will aufs Ei‘ und die Mühle blieb ein Renner. Auf Wunsch der Kunden kann man die Mühlen personalisiert kaufen, natürlich nur, wenn die Wünsche nicht zweideutig sind, was durchaus auch schon vorgekommen ist.
Hat die Herkunft Ihrer Produkte mit dem entsprechenden Trend ‘des bewussten Essens dem Klima zuliebe‘ an Bedeutung gewonnen oder war es Ihnen schon vorher wichtig?
Ich habe schon immer großen Wert auf Qualität gelegt. So werden in den Mischungen niemals Zweitprodukte verwendet nach dem Motto, schadet ja nichts, wird ja sowieso gemahlen, sondern nur die Produkte, die auch im ganzen Zustand verkauft werden.
Ist das vielleicht die Basis für Ihren Erfolg? Sie haben immerhin mittlerweile 30 Franchisenehmer, häufig auch gerade in kleineren Städten wie Ravensburg, Stadtlohn und Aurich. Werden die auch mit Ihren Produkten beliefert?
Ja, selbstverständlich. Und natürlich wird auch das gleiche Interieur verwendet.
Apropos bewusste Ernährung: Wie wichtig ist Ihnen der Nutri-Score?
Nicht wichtig! Hier nimmt der Staat meiner Meinung nach den Kundinnen und Kunden zu viel ab und beeinflusst sie in einem übertriebenen Maße.
Warum haben Sie sich für die Farbe pink entschieden?
In meinem ersten viel kleineren Laden war ich noch nicht so mutig und hatte mich für ein klassisches Grau entschieden, die Gewürze waren ja bunt, also passte das. Als Kind der 80-er liebe ich es aber bunt. Pink und grau, das ist eine gute Kombination und das Pink ist ein echter Eyecatcher. Ich selbst werde von der Farbe immer angezogen. Dabei habe ich neulich gelesen, grün wirke viel souveräner, eher high classic. Zwei Eppendorferinnen haben mir mal gesagt: Ja, wenn Ihre Farbe Grün gewesen wäre, hätten wir den Laden betreten, so sind wir vorbeigegangen.
Wer Ihren Laden betritt, wird überwältigt von einer knallig bunten Zauberwelt. Können Sie mit der dominierenden Farbe Pink auch männliche Kunden gewinnen?
Eigentlich sind erst einmal alle Eintretenden überfordert. Das wird aber wettgemacht durch unsere gute Beratung und selbstverständlich kommen auch Männer in meinen Laden, die gern und häufig kochen, sich wie die Frauen ebenfalls durch Kochsendungen und neue Kochbücher inspirieren lassen und auf eine breite Auswahl Wert legen. Beim Einpacken verwenden wir dann einfach weniger Pink. Die Geschmäcker haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert und neue Wünsche wurden geweckt, das gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Mein erstes ausgefallenes Gewürz war Ras el hanout.
Wie haben Sie den Stadtteil Eppendorf über die Jahre erlebt?
Ich bin den Eppendorfern sehr dankbar. Sie sind ein anspruchsvolles Publikum, ich habe viele Stammkunden hier, auch Touristen kommen häufig in den Stadtteil. Ich liebe Eppendorf, hätte hier auch gern gewohnt oder in der Nähe, in Alsterdorf zum Beispiel, aber ich brauche einen Garten um mich und das hat leider nicht geklappt. Deshalb hatte ich zunächst ein Haus in Wohldorf-Ohlstedt und wohne jetzt in Volksdorf.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen und uns einen Einblick in Ihre Arbeit gegeben haben.
Das bunte Angebot im Shop am Eppendorfer Baum
Unser Interview-Nachmittag in der YOVENTI-Lounge, Hofweg 54
Wichtigste Facts about VIOLAS´
Gewürze & Delikatessen | handgemacht aus Hamburg seit mehr als 25 Jahren!
- Eröffnung des ersten Ladengeschäfts in Eppendorf am 11. November 1997
- Eigene Produktion von Gewürzmischungen made in Hamburg
- Mittlerweile 30 VIOLAS´ Shops deutschlandweit
- Für jede Stadt/Region gibt es individuelle Gewürzmischungen mit regionalen Zutaten
- Lieblingsfarbe für das eigene Business ist Pink, bzw. pink/grau – ein Hingucker
- In dem liebevoll zusammengestellten Sortiment findet man immer das richtige Mitbringsel für die Liebsten oder die eigene Küche
Deutschland ist im weltweiten Vergleich einer der stärksten Importeure für Gewürze.
Über die Hälfte der importierten Gewürze werden allerdings auch wieder nach der Verarbeitung exportiert.
Unsere Hansestadt Hamburg ist hierbei eine der treibenden Kräfte.