Drei eingedeichte Inseln erlangen Weltruf – durch Internationale Garten- und Bauausstellungen
Eigentlich gibt es DAS Wilhelmsburg gar nicht.
Die städtebauliche Palette reicht von den schönen Gründerzeithäusern am Reiherstieg über die Plattenbauten in Kirchdorf bis hin zu Einfamilienhäusern im ländlichen Grün. Dieser Mix und die Nähe zum Wasser tragen zu den Besonderheiten des Stadtteils bei.
Über Jahrzehnte kamen Einwanderer wegen der Industrie und der billigen Mieten nach Wilhelmsburg.
Dazu gesellten sich Ökos, Künstler, Hipster und junge Fahrrad- Familien aus Ottensen und der Schanze. Jung, multikulturell und lebendig und mit seinen netten Lokalen, dem Inselflair und der einzigartigen Natur- und Industrieromantik zieht Wilhelmsburg immer mehr Zuzügler an. Menschen, denen es ganz recht ist, dass der Stadtteil zwischen Norder- und Süderelbe nicht zu schick ist, ein Stadtteil der Zukunft, ein Quartier mit großem Potential trotz oder gerade wegen des Lärms vom Hafen und den stinkenden Schornsteinen der Raffinerien.
Die Internationale Bauausstellung von 2006 und die Internationale Gartenschau von 2013 haben das Image Europas größter Flussinsel (einst entstanden aus Georgswerder, Stillhorn & Reiherstieg-Rotehaus) nachhaltig verändert. So werden unter anderem entlang der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße bis 2025 rund 6000 neue Wohnungen und Hotels sowie Gewerbe- und Gastronomiebetriebe entstehen.
Wenn man sehen und spüren will, wie sich der Stadtteil wandelt, bietet das Verweilen in einem Café an der Veringstraße eine gute Gelegenheit. Zahlreiche neue Restaurants haben das kulinarische Angebot erweitert, neben dem ‚Edelitaliener‘ und der Sushi Bar bestehen Dönerbuden und Burgerläden. Eine Atmosphäre, die der Schanze ähnelt. Nicht weit vom Veringkanal liegt das Kulturzentrum Honigfabrik, das seit Jahrzehnten engagierte Jugend-und Kulturarbeit leistet. Auch im Atelierhaus 23, einem alten Fabrikgebäude, haben Künstler eine ‚Heimat‘ gefunden. Nach der Sanierung wurden 45 Ateliereinheiten und eine Galerie zur Ausstellung der Exponate aus den verschiedensten Kulturgenres eingerichtet.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die Wohnprojekte in Wasserlage am Inselpark. Die Wohnungen im Gebäudeensemble ‘Tri PLex Houses‘ besitzen ein Erd-und ein Wassergeschoss mit großzügig verglasten Fassaden und sind jeweils mit einem Balkon oder einer Terrasse am Wasser ausgestattet. Der Bezug zum Wasser ist im ganzen Ensemble erlebbar: Neben Bootsstegen und schwimmenden Terrassen gibt es Unterwassergärten und Wasserwände als Sichtschutz.
Vom Wasser direkt in den Wald! Ebenfalls am Inselpark liegt das Wälderhaus mit seiner eindrucksvollen Fassade aus Lärchenholz und dem Science Center. An rund 8 Stationen wird nicht nur für Schulklassen spannend erklärt, wie der Wald das ökologische System der Erde beeinflusst.
Das vor einiger Zeit noch zum Zollgebiet gehörende und eingezäunte Areal entlang des Spreehafens ist das erklärte Ziel der urbanen Picknicker, die den Blick über den Hafen und die Stadt, auf den Michel und die Elbphilharmonie lieben. Hier flanieren, joggen, skaten und radeln Luft-, Bewegungs- und Sonnenhungrige- und wer lieber chillen möchte, sitzt oben auf dem Deich im grünen Gras.
Chillen ist gut, Kämpfen ist besser! Die Hamburg Towers, der Verein, der mit seinen Basketballern zum Ende der Saison 2018/19 in die Bundesliga aufgestiegen ist, hat Wilhelmsburg so richtig populär gemacht. Marvin Willoughby, Sportchef und einer der Gesellschafter der ‚Towers‘, ist als echter Wilhelmsburger Jung seinem Stadtteil auch später treu geblieben.
Daten zu Wilhelmsburg
*Durchschnittliches Alter der Bevölkerung | 38,8 |
*Personen pro Haushalt | 2 |
*Durchschnittliche Wohnungsgröße | 69,7 m² |
*Wohnfläche pro Einwohner | 30,1 m² |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Grundstücke | 52,8 % |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Häuser | 32,3 % |
**Preisentwickl. der letzten 5 Jahre, ETW | 11,5 % |
Quellen: *Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein & **LBS Immobilienatlas 2024