‘Junges’ Wohnen in der Hafencity
Natürlich haben wir alle schon einmal einen Spaziergang durch die Hafencity gemacht, aber wie wohnt es sich dort eigentlich?
Darüber sind die Meinungen der Hamburger geteilt. Zugig und zu wenig grün sagen die einen, vielfältige Gestaltung loben die anderen. Abends zu wenig los, finden auch einige.
Den Anfang machten die Häuser am Kaiserkai. Hierher zog es mutige Pioniere – mitten auf die Großbaustelle! Zu der Zeit gab es dort noch den freien Blick auf die Elbe.
2025 soll der jüngste Stadtteil Hamburgs aus insgesamt 10 Quartieren bestehen- vom Sandtorkai bis zu den Elbbrücken. Bis dahin bewegt er sich, wächst, sieht immer wieder anders aus.
Schön ist der Weg zu Fuß über den Kehrwieder oder den Kibbelstieg, weil beide als Brücken durch die Speicherstadt führen. Im Becken des Traditionsschiffhafens liegen die alten Schiffe mit den originellen Namen, zwischen den modernen Häusern blitzt immer wieder die alte Speicherstadt hervor.
An den Marco-Polo Terrassen trifft man auf die beiden auffälligsten Gebäude der Hafencity, den Marco-Polo-Tower, ein Wohnhaus, und das Unilever Hochhaus. Letzteres ist offen für alle, die Lust haben, sich an der verspielten, bunten und futuristischen Innenarchitektur zu erfreuen. Gleich dahinter kann man sich auf der tollen Elbterrasse niederlassen, in Ruhe etwas essen oder trinken und stundenlang mit dem Blick auf
Elbe und Hafen vor sich hinträumen.
Am Überseeboulevard, wo der Wind in den kälteren Jahreszeiten ganz schön um die Ecken pfeift, spürt man, dass eine grüne Lunge in der Hafen City fehlt. Ist ja auch kein Wunder, die Bäume sind gerade erst frisch angepflanzt.
Zwar ist die Hafencity bei manchen Hamburgern als Yuppieviertel verschrien, aber das stimmt so nicht, denn außer teuren Prestigewohnungen für reiche Leute gibt es viele Baugemeinschaften mit alternativen Konzepten für junge Familien, Senioren und WGs.
Mitsprache ist in der Hafen City erwünscht! Seit 2013 besteht das Bürgerforum (heute Hafen City Forum), das jetzt durch einen Organisator und Moderator verstärkt wurde.
Auch die junge Generation wird gehört: Bei der Gestaltung des Spielplatzes im Lohsepark durften die Kinder mitbestimmen!
Apropos Lohsepark, -die kleine Oase inmitten des Stadtteils. Wie ein grünes Band zieht sie sich von Wasser zu Wasser. An den Rändern der Picknickwiese stehen 60 Apfel-und Kirschbäume, deren Früchte jeder ernten darf. Der Gedenkort „Hannoverscher Bahnhof“ fügt sich fast unmerklich in den Park ein. Er erinnert mit seinen Dokumentationen an die Deportationen von Juden, Roma und Sinti in die Ghettos und nationalsozialistischen Vernichtungslager in Osteuropa.
Für die meisten Besucher die Krönung der Hafen City, der Magnet, der alle anzieht, die Elbphilharmonie, soll hier natürlich nicht unerwähnt bleiben. Viele Hamburger Bürger kennen sie noch als Kaispeicher A, haben sie langsam entstehen sehen, sich Rundgängen durch den unfertigen Bau angeschlossen und der Eröffnung entgegengefiebert.
Ein großartiges Bauwerk, zu bewundern aus der Luft, vom Wasser, zu Lande und mit dem Zuge bei der Einfahrt nach Hamburg, von Süden kommend.
Daten zu Hafen City
*Durchschnittliches Alter der Bevölkerung | 35,4 |
*Personen pro Haushalt | 2,2 |
*Durchschnittliche Wohnungsgröße | 88,6 m² |
*Wohnfläche pro Einwohner | 38 m² |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Grundstücke | – |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Häuser | – |
**Preisentwickl. der letzten 5 Jahre, ETW | 53,4 % |
Quellen: *Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein & **LBS Immobilienatlas 2024