Well known Eppendorf zu Land oder lieber auf dem Wasser
An einem schönen Frühlings – oder Sommertag am besten auf dem Wasser! Mehrere Kanustationen mit ihren Booten und Stand-up paddle-boards locken auf die Alster und den Isebekkanal. Die wunderschönen, gepflegten Gärten und die Fassaden der Stadtvillen an der Heilwigstraße und am Leinpfad zeugen von Wohlstand und Lebensart! Das frühere Kloster St. Johannis ist heute ein Damenstift für alleinstehende Frauen ab 60 Jahren.
Und apropos Wasser: Die weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannte Außenalster mit den schönen Grünflächen, den Spazier- und Fahrradwegen liegt zwar nicht mehr in Eppendorf, ist aber nur einen Katzensprung entfernt.
Eppendorf lockte und verführte schon immer zum Kaufen, Essen, Trinken und Klönen (auf Hamburgisch: Schnacken). Vom Eppendorfer Baum zum Eppendorfer Markt, entlang der Eppendorfer Landstraße, im Lehmweg, der Hegestraße und dem unteren Eppendorfer Weg, entlang an den prunkvollen Etagenhäusern mit den prächtigen Fassaden kauft man ein, genießt das Leben in den hübschen kleinen Cafés, den teuren Gourmettempeln oder in urig-kleinen Restaurants mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Mit den allerersten Sonnenstrahlen trotzen die Hamburger hier in dicken Decken den norddeutschen Temperaturen.
Ist Eppendorf wirklich zu einem Stadtteil Singles geworden? Die Statistik nennt Zahlen – auf den Straßen, in den vielen schönen Innenhöfen und den grünen Parkoasen überwiegt ein anderes Bild. Bunte Kreidezeichnungen auf den Fußwegen der Wohnstraßen deuten auf traditionelle Kinderspiele hin, die zahlreichen kleinen Kindergärten (und die Kitas) mit den putzigen Namen sind voll von fröhlichen Zwergen, Mütter und Väter mit ‚Kindertransportfahrrädern‘ sind ganztätig unterwegs, SUVs verstopfen die engen Straßen, wenn die Grundschulkinder ab- und aufgeladen werden.
Eppendorf, das ist auch das UKE, das Universitätsklinikum Eppendorf, heute eine kleine Stadt für sich, im Jahre 1889 eingeweiht und anders als der übrige Stadtteil im zweiten Weltkrieg mehrfach bombardiert. Noch heute stehen hier einige der alten Pavillons und es gibt ein medizinhistorisches Museum. Der Park vor dem schönen alten Eingang des Krankenhauses mit dem ‚Montgomery Hill, wie ihn die alteingesessenen Hamburger nennen, ist neben dem Hayns Park ein Treffpunkt der Genesenden, der Sportler, der Gassigänger und der Kinder, der Baui (Bauspielplatz) hat Tradition!
Zwei Dinge, die eng mit der Geschichte des Stadtteils verbunden sind. Seit 1996 erinnern die vielen Stolpersteine täglich auf eindrückliche Weise an die zahlreichen Menschen, die in diesem Stadtteil zum Opfer des Nationalsozialismus wurden. Und ich bin nicht die Einzige, die von Zeit zu Zeit stehen bleibt, um die Namen und Jahreszahlen auf den Messingsteinen zu lesen.
Obwohl die steigenden Mieten einige lieb gewonnene Einzelhandelsgeschäfte vertrieben haben, lebe ich noch immer gern hier. Ich beobachte den Wandel kritisch und bin stolz auf das Engagement vieler Eppendorfer, die sich stark machen für den Erhalt alter Gebäude, bezahlbarer Wohnungen und wütend, wenn betuchte Investoren am Ende doch den längeren Atem haben.
Daten zu Eppendorf
*Durchschnittliches Alter der Bevölkerung | 42,4 |
*Personen pro Haushalt | 1,6 |
*Durchschnittliche Wohnungsgröße | 80,00 m² |
*Wohnfläche pro Einwohner | 64,1 m² |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Grundstücke | 5,4 % |
**Preisentwicklung der letzten 5 Jahre, Häuser | 53,5 % |
**Preisentwickl. der letzten 5 Jahre, ETW | 26,6 % |
Quellen: *Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein & **LBS Immobilienatlas 2024